Montag, 26. Januar 2015

Steuererklärung machen - aber mit welcher Software?

Alle Jahre wieder steht die Steuererklärung an. Motivation für die Erstellung einer Steuererklärung ist entweder die Hoffnung auf eine Steuer-Rückerstattung oder der Zwang zur Abgabe einer Steuererklärung durch das Finanzamt - letzteres beispielsweise, weil man Freiberufler ist oder ein Gewerbe hat. Inzwischen ist es fast selbstverständlich, dass man seine Steuererklärung mit Hilfe einer Steuererklärungs-Software auf dem PC, Mac oder einem anderen Computer macht, falls man sich dazu entschlossen hat, die Steuererklärung ohne Steuerberater zu verfassen. Doch welche Steuererklärungssoftware soll man nehmen? (Aktualisierung: Dezember 2016)

Ende Mai ist der normale Abgabetermin für die Steuererklärung. Wer den Termin nicht einhalten kann oder will, sollte schon frühzeitig beim Finanzamt anrufen oder vom Steuerberater anrufen lassen und um eine Verschiebung des Termins bitten. Natürlich sollte man auch einen Grund dafür nennen können. Freiberufler und Selbstständige, die ihre Hauptarbeitssaison im Frühjahr haben, bekommen meiner Erfahrung nach problemlos einen Aufschub bis Ende September gewährt. Andererseits: Wer die bei den meisten ungeliebte Steuererklärung schon Ende Mai fertig hat, kann den Sommer unbelastet genießen.

Steuererklärung selbst machen oder vom Fachmann machen lassen

Grundsätzlich steht man vor der Frage, ob man die Steuererklärung selbst machen oder machen lassen soll. Wer einen Fachmann beauftragt, der muss rein theoretisch weniger fürchten, etwas falsch zu machen oder etwas Wichtiges zu vergessen, das die Steuer senken könnte. Andererseits kommt man auch mit dem Fachmann nicht um das Belegesammeln, fehlende Belege suchen/nachbestellen und sortieren herum. Und wer die Steuererklärung selbst macht, hat nach ein bis zwei Steuererklärungen schon einiges an Wissen gesammelt und wird sich automatisch über Steuerliches auf dem Laufenden halten. Dieses Wissen lässt sich im Jahresverlauf gut nutzen, wenn es gilt, Entscheidungen zu treffen - beispielsweise, wenn es um Anschaffungen, Versicherungen und Ähnliches geht.

Software für die Steuererklärung

Eine Software kann bei der Steuererklärung helfen. Ein solches Steuererklärungsprogramm nimmt einem zwar nicht die lästige Belegsuchererei und Sortiererei ab, aber erleichtert den Rest und gibt Tipps, was man eventuell noch von der Steuer absetzen kann.

Die bekanntesten Steuererklärungsprogramme sind :
  • WISO steuer:Start (ZDF WISO Software)
  • WISO Steuer-Sparbuch (ZDF WISO Software)
  • SteuerSparErklärung (Akademische Arbeitsgemeinschaft)
    siehe auch StarMoney - Viel mehr als nur Banking-Software*
  • TAXMAN (Lexware)
  • Quick Steuer (Lexware)
  • Steuersparerklärung (editionnova)
  • tax
Gewöhnungsbedürftig sind die Steuererklärungs-Software-Namen, beispielsweise ist die "SteuerSparErklärung 2016" für die Steuererklärung des Jahres 2015 und die "SteuerSparErklärung 2015" für das Jahr 2014. Die Jahresangaben im Namen einer Steuer-Software beziehen sich nämlich meist nicht auf das Jahr, für das man die Steuererklärung erstellt, sondern auf das Jahr, in welchem man die Steuererklärung normalerweise abgeben muss - und das ist meistens das Jahr darauf.

Mein persönlicher Favorit hinsichtlich Steuer-Software ist die "SteuerSparErklärung" des Akademische-Arbeitsgemeinschaft-Verlags - das liegt vermutlich daran, dass ich sie von Anfang an hatte, mich gut mit ihr auskenne und sie die Daten des Vorjahres mit einem Klick übernehmen kann - ich gehe dann anschließend die einzelnen Stationen durch, um sie zu aktualisieren/überschreiben - falls nötig. Parallel passe ich auch die Reihenfolge meiner Belege an. Was mir auch sehr gut gefällt: Ich kann mir einen Vergleich zur Vorjahres-Steuererklärung in Form einer Liste ausspielen lassen, wenn ich die Steuererklärung am Ende noch einmal überprüfe, bevor ich sie über das Elster-System direkt aus der Software heraus abschicke.

In den vergangenen Jahren habe ich auf den Cent genau so viel vom Finanzamt zurückerhalten, wie das Programm es vorausberechnet hat! Ich werte das als ein gutes Zeichen.

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Steuererklärungsprogramme - viele Testsieger

Da ich noch keine andere Steuer-Software getestet habe, kann ich nichts im Vergleich zu anderen Steuererklärungsprogrammen sagen, doch das mein(t)en verschiedene Tests (Beispiele):
  • SteuerSparErklärung 2014 für Selbstständige von Akademische Arbeitsgemeinschaft wurde von der Business&IT (4/2014) mit "sehr gut" bewertet.
  • SteuerSparErklärung 2013 plus von Akademische Arbeitsgemeinschaft erhielt von der PCPr@xis (3/2013) ein "sehr gut".
  • SteuerSparErklärung 2013 von Akademische Arbeitsgemeinschaft wurde von diesen Magazinen mit "sehr gut" bewertet: Computer (5/2013), Chip (4/2013), PCgo (2/2013) 
  • WISO Steuer-Sparbuch wurde von der Computer-Bild (24/2014) mit "sehr gut" bewertet.
  • tax 2014 wurde bei Computerbild (8/2014) Preis-Leistungs-Sieger.

Ein älterer Test von Finanztreff (3/2011) hat die SteuerSparErklärung 2011 von Akademische Arbeitsgemeinschaft und das WISO Steuer-Sparbuch zu Testsiegern mit Note 1,7 ("gut") erklärt.



Welches ist Ihr/Euer bevorzugtes Steuererklärungsprogramm und warum?

* Werbelink

Freitag, 2. Januar 2015

2015 - Änderungen rund ums Geld

Mit dem Jahreswechsel 2014 auf 2015 und im Laufe des Jahres 2015 treten einige Änderungen in Kraft, die den Geldbeutel betreffen, beispielsweise wird der Mindestlohn eingeführt, das Briefporto wird teurer, Änderungen beim Elterngeld sowie den Sozialversicherungen werden eingeführt und vieles mehr. Manches wird teuerer, anderes billiger - es lohnt sich also wieder, zu vergleichen.

Eine Übersicht der Änderungen finden Sie bei bei tinto bloggt:

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Asylkosten zu hoch? Muss man sich Sorgen machen?

"Die Asylbewerber fressen uns noch die Haare vom Kopf. Sollen die doch ihre rückständigen Länder aufbauen, statt hierher zu kommen." Solche und ähnliche Sprüche hört man dieser Tage von einigen Mitmenschen.

Ich verstehe, dass Menschen Angst vor Fremden und Fremdem haben - das ist vermutlich Selbstschutz und ich würde mich nicht wundern, wenn das sogar in den Genen verankert ist. Doch so natürlich Angst und Vorsicht erste unwillkürliche Reaktionen sind, sollte man seine eigenen Impulse sowie die Stammtischparolen von anderen im nächsten Atemzug hinterfragen und seine Ansichten und sein Verhalten der Vernunft anpassen. Und das sollte man gerade dann tun, wenn andere Menschen, insbesondere politische Gruppen, versuchen, die Stimmung aufzuheizen und an niedere Triebe wie Neid und Hass appellieren - deren Absicht hat nichts mit dem Wohl der Allgemeinheit, sondern mit ihrem eigenen Machtstreben zu tun.

Zahlen und Fakten

Die Ausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz betrugen 2013 etwas über 1,5 Milliarden Euro bei Bundeshaushalt-Gesamtausgaben 2013 von 310 Milliarden - entsprechen also weniger als einem halben Prozent der Ausgaben. Sie sind auch nicht besonders hoch, wenn man sie beispielsweise mit den Ausgaben von 2000 vergleicht.

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Wenn man die Ausgaben nach Bundesländern aufdröselt, sieht die Verteilung so aus:
Statistik: Bruttoausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in den Bundesländern im Jahr 2013 (in 1.000 Euro) | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Sachsen, das Bundesland, in dem Dresden liegt - die Stadt mit den Pegida-Demonstrationen -, gab 2013 also weniger als 70 Millionen nach dem Asylbewerbergesetz aus, Nordrhein-Westfalen mit den höchsten Asylkosten nach dem Asylbewerbergesetz bezahlte knapp 376 Millionen. Nur zwecks der Relationen: Sachsen erhielt über den Länderfinanzausgleich 2013 selbst über eine Milliarde Euro und Nordrhein-Westfalen 692 Millionen Euro. Die Menschen dort sind also - wie jeder Mensch in irgendeiner Hinsicht - auf die Solidarität anderer angewiesen.

Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern in Deutschland im Jahr 2014

Die Asylbewerber kommen aus Kriegs- und Bürgerkriegsländern, sind unverschuldet in Not geraten und auf Hilfe (-> tinto-Helfen) angewiesen.  Statistik: Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern in Deutschland im Jahr 2014* | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Ich meine, die Sorge um die Asylkosten ist aktuell völlig unbegründet. Man sollte meiner Meinung nach mit Menschen, die ihre Heimat und alles, was sie hatten, unter schlimmen Umständen verlassen mussten, mitfühlen und ihnen helfen, wo es geht. Jeder hat doch in seiner eigenen Familie oder in der von Freunden und Bekannten auch solche Geschichten großer Notzeiten - als die Eltern oder Großeltern Unterschlupf bei Verwandten oder sogar Fremden suchen mussten, weil sie ausgebombt oder vertrieben worden waren. Die meisten von uns gäbe es vielleicht gar nicht, wenn sich nicht jemand unserer Vorfahren in Not erbarmt hätte. Dieses Erbarmen sollte man meiner Meinung nach anderen nicht verweigern und ihnen statt Ablehnung zumindest aufgeschlossene Neugier und Einfühlen entgegenbringen - man selbst könnte auch irgendwann wieder auf das Mitgefühl anderer und deren Bereitschaft zu teilen angewiesen sein.

Mehr Informationen
Ausgaben für Asylbewerber in Deutschland
Fakten gegen Vorurteile (IFP)
Pegida-Demonstrationen in Dresden  (Stern)
Geber und Nehmer des Länderfinanzausgleichs 2013

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Donnerstag, 20. November 2014

Alle Jahre wieder

... ist Weihnachten und vorher treffen die Kreditangebote ein

Wie jedes Jahr vor Weihnachten wollen uns nicht nur die Supermärkte mit Marzipankugeln und Lebkuchen in Versuchung führen, sondern auch Schmuck-, Möbel- und Elektronikhändler, (Online-) Versandhäuser und viele andere mit Ratenkauf- und Kreditangeboten. Wir sollen auch dann kaufen, wenn wir nicht ausreichend flüssig sind.

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Wenn man sicher ist, dass man die Forderungen begleichen können wird, spricht im Prinzip nichts dagegen, auf Kreditangebote oder Ratenkäufe einzugehen - sie sind ja derzeit wirklich günstig. Aber wann kann man schon sicher sein? Eigentlich nur, wenn man weiß, dass man im Laufe der nächsten Monate eine große Summe ausgezahlt bekommt - weil eine Abfindung, Sparvertrag, Kapitallebensversicherung oder Ähnliches fällig wird. Leider passiert das nicht so oft.

Der einzelne Schuldenposten fällt zwar meist nicht so ins Gewicht, aber schnell können sich die regelmäßigen Kosten für Telefon- und Internetverträge, Möbelraten, Autokredit, Hypothek und die Abzahlungen für Küche, TV-Gerät und Waschmaschine aufsummieren.

Solange alles wie geplant läuft, man seinen Job behält, nicht krank wird oder das Haus wegen einer Scheidung oder einer schlimmen Krankheit nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen muss, mag alles noch gut gehen, aber niemand ist hundertprozentig vor Arbeitslosigkeit, Krankheit oder zerrütteter Ehe geschützt - und das sind die Faktoren, die Menschen in die Armut treiben. Plötzlich kann man die Raten oder monatlichen Gebühren nicht mehr begleichen, überzieht das Konto, hohe Überziehungszinsen werden fällig, aber keine Bank will mehr einen günstigeren Umschuldungskredit herausrücken. Die Schuldenfalle ist zugeschnappt.

Daher: Statt nur das Beste zu hoffen - "das sind doch nur kleine Beträge, die ich ganz lässig abstottere" -, sollte man seine finanzielle Situation lieber sehr gut durchrechnen - regelmäßige Einnahmen, regelmäßige Ausgaben, Schuldenstand, Guthabenstand mit Fälligkeiten, sich über die verschiedenen Arten von Krediten und Ratenkäufen informieren und bei der persönlichen Finanzenplanung auch schlimme Eventualitäten und Auswege berechnen, bevor man sich auf Kreditangebote oder Zahlungsstundungen einlässt.

Und was die Weihnachtsgeschenke betrifft: Oft lassen sich fehlende flüssigen Mittel durch Kreativität und Einfühlungsvermögen kompensieren.

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Strafzinsen für Bankguthaben

Einen negativen Realzins haben wir schon seit einiger Zeit, da die Inflation schon länger größer ist als das, was die Zinsen auf Guthaben einbringen. Tagesgeld, Guthaben bei Banken, Bargeld und Ähnliches werden also weniger wert, auch wenn der Zinssatz positiv ist - die Bank noch Zinsen zahlt. Neu ist, dass nun auch der Zinssatz negativ sein kann, also auch der Nominalzins (das was die Bank an Zinsen zahlt) negativ werden kann. Bei solchen Negativzinsen fließt dann kein Geld auf das Anlegerkonto als Belohnung dafür, dass Geld angelegt wurde, sondern es werden Strafzinsen vom Kontoguthaben für die Verwahrung abgezogen.

In unserer bisherigen Wirtschaftswelt erhielten Kontoinhaber und Anleger (Sparer, Geschäftskunden etc.) dafür, dass sie Geldeinlagen bei einer Bank hatten, Zinsen, denn die Banken konnten mit den Guthaben arbeiten - das Geld beispielsweise als Kredite an Unternehmen verleihen und so eine Rendite erwirtschaften, von denen ein Teil eben Sparer/Anleger als Positivzinsen erhielten.

Doch seit die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins mehr und mehr gesenkt hat, um die Konjunktur anzukurbeln, die durch die Weltwirtschaftskrise, den Umgang damit sowie durch hausgemachte Länderkrisen ausgebremst wurde, ist immer mehr Geld im Umlauf. Die Banken haben andererseits weniger Möglichkeiten, Geld mit dem Geldverleihen zu verdienen, oder gehen aus Angst weniger Risiko ein - obwohl sie für das ihrerseits geparkte Geld bereits Strafzinsen bei der EZB bezahlen müssen. Infolge dieser Entwicklung wurde auch der Zins für Kontoguthaben, Sparbucheinlagen, Tagesgeld oder Festgeld immer niedriger. Wie heute von n-tv gemeldet, verlangen nun bereits die ersten Banken Negativzinsen für Guthaben.

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So verlange die Commerzbank Strafzinsen für hohe Guthaben von Geschäftskunden und die Deutsche Bank erwäge, gleichzuziehen. Die kleine Skatbank verlangt bereits seit Anfang November Negativzinsen für sehr hohe Guthaben auf Tageldgeldkonten (höher als 500.000 Euro) und Girokonten (höher als 2 Millionen).

Die gute Nachricht: Der kleine Sparer wird voraussichtlich noch nicht so bald zur Kasse gebeten. Derzeit geht es darum, Unternehmen davon abzuhalten, große Guthaben ungenutzt rumliegen zu lassen.

Tipp: Schutz vor Negativzinsen bzw. eine Verbesserung der Verzinsung können Sachanlagen wie Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Edelmetalle bieten - wobei viel Umsicht notwendig ist, damit die höhere Gewinnchance nicht vom höheren Risiko vernichtet wird.

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Montag, 17. Februar 2014

Eingehende Stromrechnungen kontrollieren

Denn schneller kann man Geld nicht "verdienen"!

Derzeit gehen die Stromabrechnungen für das letzte Jahr ein. Wenn Nachzahlungen für das vergangene Abrechnungsjahr anstehen, dann werden auch die zu leistenden monatlichen Vorauszahlungen für dieses Jahr erhöht. Das kann ganz schön ins Geld gehen.

Stromrechnungen und andere Abrechnungen immer genau kontrollieren.
Schon kleine Fehler können aufs Jahr umgerechnet einen großen Batzen Geld ausmachen.
Auch wenn jeder aufgrund der Meldungen über Strompreiserhöhungen damit rechnet, dass er eventuell nachzahlen und demnächst mehr für den Strom zahlen muss, sollte man seine Stromrechnung genau kontrollieren.

Beispiel:
Als ich kürzlich meiner Mutter gegenüber mal wieder angab, wie wenig ich für den Strom bei meinem Ökostrom-Anbieter bezahle, zeigte sie mir mit unglücklichem Gesicht ihre Rechnungen von einem der großen Stromkonzerne. Kaum zu glauben: Sie sollte laut dieser Rechnung für das vergangene Jahr 600 Euro nachzahlen und ihre künftigen Abschlagszahlungen waren verdoppelt worden!

Wir dachten zunächst, dass eines der Elektrogeräte defekt sei und daher Unmengen Strom verbrauchte, denn auf der Rechnung waren - sehr cool! - Verbrauchdaten von Durchschnittshaushalten aufgeführt und die lagen viel niedriger. Nun ist meine Mutter aber sehr sparsam bei Strom und Heizung und da sie kein einziges Gerät neu gekauft hatte, glaubten wir, dass nur die alte Gefriertruhe an der hohen Stromrechnung schuld sein könne. Aber wirklich überzeugt waren wir noch nicht.

Dann fand meine Mutter die Kärtchen, auf denen sie alljährlich die Zählerstände notiert hatte, bevor sie sie per Postkarte an den Stromanbieter übermittelte. Und nun endlich erkannten wir die wahre Ursache für die hohe Stromrechnung: Es hatte offensichtlich einen Übertragungsfehler beim letzten Zählerstand gegeben.

Wir kontrollierten sicherheitshalber noch einmal den aktuellen Strom-Zählerstand im Keller und tatsächlich lag der nur etwas höher als der, den meine Mutter im Monat zuvor auf dem Kärtchen notiert hatte, und sehr weit unter dem Zählerstand, der auf der Rechnung angegeben war.

Ende gut, alles gut: Ein Anruf beim Stromanbieter genügte, bei dem der Zählerstand richtiggestellt wurde. Nun erhält meine Mutter eine neue Stromabrechnung und eine neue Rechnung für die künftigen Strom-Abschlagszahlungen. Sie hat dadurch erst einmal 1.200 Euro gespart.

Schneller, als durch die Kontrolle der eingehenden Rechnungen, kann man Geld fast nicht "verdienen"!
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PS:
Sicher wäre der Fehler auch im nächsten Jahr bei der Übermittlung des Zählerstandes aufgefallen und ausgeglichen worden, aber was wäre geschehen, wenn meine Mutter ihren Stromanbieter bis dahin gewechselt hätte: Vermutlich wäre das Geld weg gewesen. Genauso natürlich auch, wenn der Stromanbieter insolvent werden würde - was möglich ist, wie man an den Beispielen TelDaFax-Pleite und Flexstrom-Pleite gesehen hat.

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Freitag, 4. Oktober 2013

Exchange Traded Funds (ETF) werden umbenannt

Da die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) empfiehlt, börsengehandelte ETFs, die sich nach den UCITS-Regeln richten, als solche namentlich kenntlich zu machen, werden derzeit viele börsengehandelte Indexfonds umbenannt.

UCITS steht für Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities (deutsch: Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW)). In deren Richtlinie werden die Anforderungen an Wertpapierfonds und ihre Verwaltungsgesellschaften geregelt, z. B. werden Pflichtinformationen für Anleger definiert und vorgeschrieben.

Die neuen Fondsnamen der börsengehandelten Indexfonds enthalten dann die Abkürzung "UCITS ETF".

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Dienstag, 25. Juni 2013

Private Überschuldung 2012

private Überschuldung
Private Überschuldung - wenn die
Schuldentilgung nicht mehr zu bewältigen ist.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte heute die Zahlen zur Überschuldung 2012: Hauptauslöser für die private Überschuldung war 2012 mit deutlichem Abstand die Arbeitslosigkeit. In Bezug auf die Gesamtbevölkerung war das Risiko, in die Überschuldung zu geraten, für alleinerziehende Frauen offenbar am größten.

Laut Destatis waren die häufigsten Ursachen für die private Verschuldung 2012:
  • Arbeitslosigkeit: 26 % 
  • Trennung, Scheidung oder Tod des Partners: 14 % 
  • Erkrankung, Sucht, Unfall: 13 %
  • Unwirtschaftliche Haushaltsführung: 12 % 
  • Gescheiterte Selbstständigkeit: 8 % 
  • Gescheiterte Immobilienfinanzierung ("Hypotheken"): 4 %

Was ist private Überschuldung eigentlich genau?

Eine private Überschuldung tritt ein, wenn jemand trotz Veräußerung des Vermögens und trotz Reduzierung seiner Lebenshaltungskosten auf ein Minimum mit seinem restlichen Einkommen die fristgerechte Schuldentilgung (Kredite, Handyverträge etc.) nicht mehr stemmen kann.

Private Überschuldung - wen traf es 2012 am häufigsten?

Gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung geraten besonders häufig alleinerziehende Frauen in die private Überschuldung. So waren 14 Prozent der 2012 von Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen alleinerziehende Frauen, mehr als doppelt so viele, wie es dem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht. Aber auch alleinlebende Männer sind häufiger überschuldet, als es ihrem Anteil in der Bevölkerung entspricht. Am wenigsten geraten Paare ohne Kinder in finanzielle Schwierigkeiten - zwar gehören 16 Prozent der in Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen zu dieser Gruppe, aber ihr Anteil an der Bevölkerung ist ungefähr doppelt so hoch.

Vorbeugen gegen private Überschuldung

Sicher ist es nicht möglich, alle Auslöser zu vermeiden, doch manche Überschuldung lässt sich verhindern, z. B. indem man 
  • lieber vorher spart, als dass man auf Raten oder mit Kredit neue Möbel oder einen Großbildfernseher kauft,
  • sich regelmäßig einen Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben verschafft,
  • überflüssige Ausgaben vermeidet
    - z. B. überflüssige Versicherungen, überteuerte Auto-Leasing/-Finanzierungsverträge, zu viele Handy-/Smartphone-Verträge etc.,
  • seine Geldanlagen gut plant und dabei auch die Liquidität und mögliche Notfallsituationen im Blick hat,
  • bei zu knapper Immobilienfinanzierung lieber verzichtet bzw. die Immobilie eine Nummer kleiner wählt und
  • teure Kredite (vor allem Dispokredit und Überziehungskredit) meidet bzw. notfalls rechtzeitig umschuldet.
Besonders erwähnt werden in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts die relativ hohen Schulden junger Menschen gegenüber Telefongesellschaften.

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Montag, 25. März 2013

Kredite werden teurer

Davor warnt auch die Zeitung "wirtschaft" der IHK für München und Oberbayern indirekt in einem Artikel in der Ausgabe 1/2013 ihre Leser - das sind Firmenchefs von Kleingewerben, doch dürfte das für alle, auch Privatanleger und Verbraucher, gelten.

Ab 2013 wird Basel III schrittweise umgesetzt. In diesem Reformpaket zu Basel II geht es darum, dass die Banken strengere Auflagen hinsichtlich Eigenkapital und Liquidität erfüllen müssen. Dafür werden sie vermutlich einen Teil ihrer Gewinne einbehalten und haben dann weniger Geld "zum Arbeiten".

Das bedeutet: Wahrscheinlich werden die Banken weniger Geld für Kredite zur Verfügung haben, die sie ausgeben können, und/oder sie werden vor allem risikoreiche Kredite gar nicht oder zu ungünstigeren Bedingungen gewähren. So ähnlich formuliert es Josef X. Baumeister, Inhaber der baumeistervalue GmbH, der in besagtem Artikel zitiert wird. Beides dürfte sich auf jeden Fall negativ für die zukünftigen Kreditnehmer auswirken.

Und es ist nicht anzunehmen, dass nur Unternehmenskredite teuerer bzw. schwieriger zu bekommen sein werden - weshalb die IHK ihren Lesern rät, die Unternehmenszahlen zu professionalisieren. Auch Privatanleger und Verbraucher werden möglicherweise nach mit einer Verteuerung der Kredite - vom Dispokredit bis zum Ratenkredit - rechnen müssen.

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Samstag, 5. Januar 2013

Arbeitsentgeldgrenze von Minijobs auf 450 Euro erhöht

Zum 1. Januar 2013 wurde die Arbeitsentgeldgrenze erhöht. Außerdem gab es Änderungen hinsichtlich der Rentenversicherungspflicht.

Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung wird Minijob genannt. Das Besondere an Minijobs: Sie werden vom Arbeitgeber pauschal versichert (Krankenversicherung, Pflegeversicherung) und besteuert. Minijobs sind beispielsweise bei Zusatzverdienern (Schüler, Rentner etc.) gefragt, eignen sich aber auch für Selbstständige.

Seit dem 1. Januar 2013 wurde die Arbeitsentgeldgrenze der Minijobs von 400 Euro auf 450 Euro erhöht.

Hinsichtlich der Rentenversicherungspflicht hat sich auch etwas geändert: Bisher war auch die Rentenversicherung pauschal - man konnte jedoch auf Wunsch aufstocken, um seine Rentensituation zu verbessern.

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Ab dem 1. Januar 2013 ist es umgekehrt: Minijobs sind rentenversicherungspflichtig (wobei der Arbeitgeber den Pauschalbetrag leistet und der Arbeitnehmer den Aufstockerbeitrag) - aber man kann sich davon befreien lassen.

Im Prinzip gibt es nun folgende Fälle:

  • Startet ein neuer Minijob nach dem 1. Januar 2013, ist dieser versicherungspflichtig in der gesetzlichen Rentenversicherung (Ausnahme: Altersrentenbezieher) - mit der Möglichkeit sich von der Rentenversicherungspflicht befreien zu lassen. 
  • Ein bestehender nicht rentenversicherungspflichtiger Minijob, der ab 2013 auf über 400 Euro, aber maximal auf 450 Euro, angehoben wird, ist ab der Erhöhung rentenversicherungspflichtig - doch kann man eine Befreiung beantragen. 
  • Ein bestehender (damals freiwillig gewählter) rentenversicherungspflichtiger Minijob, der ab 2013 auf über 400 Euro, aber maximal auf 450 Euro, angehoben wird, bleibt auch nach der Erhöhung rentenversicherungspflichtig - ohne dass man eine Befreiung beantragen kann. Der Mindestbeitrag wird ab 1. Januar 2013 von einem Mindestentgelt von 175 Euro berechnet.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Informationen bei der Minijob-Zentrale


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