Montag, 26. Januar 2015

Steuererklärung machen - aber mit welcher Software?

Alle Jahre wieder steht die Steuererklärung an. Motivation für die Erstellung einer Steuererklärung ist entweder die Hoffnung auf eine Steuer-Rückerstattung oder der Zwang zur Abgabe einer Steuererklärung durch das Finanzamt - letzteres beispielsweise, weil man Freiberufler ist oder ein Gewerbe hat. Inzwischen ist es fast selbstverständlich, dass man seine Steuererklärung mit Hilfe einer Steuererklärungs-Software auf dem PC, Mac oder einem anderen Computer macht, falls man sich dazu entschlossen hat, die Steuererklärung ohne Steuerberater zu verfassen. Doch welche Steuererklärungssoftware soll man nehmen? (Aktualisierung: Dezember 2016)

Ende Mai ist der normale Abgabetermin für die Steuererklärung. Wer den Termin nicht einhalten kann oder will, sollte schon frühzeitig beim Finanzamt anrufen oder vom Steuerberater anrufen lassen und um eine Verschiebung des Termins bitten. Natürlich sollte man auch einen Grund dafür nennen können. Freiberufler und Selbstständige, die ihre Hauptarbeitssaison im Frühjahr haben, bekommen meiner Erfahrung nach problemlos einen Aufschub bis Ende September gewährt. Andererseits: Wer die bei den meisten ungeliebte Steuererklärung schon Ende Mai fertig hat, kann den Sommer unbelastet genießen.

Steuererklärung selbst machen oder vom Fachmann machen lassen

Grundsätzlich steht man vor der Frage, ob man die Steuererklärung selbst machen oder machen lassen soll. Wer einen Fachmann beauftragt, der muss rein theoretisch weniger fürchten, etwas falsch zu machen oder etwas Wichtiges zu vergessen, das die Steuer senken könnte. Andererseits kommt man auch mit dem Fachmann nicht um das Belegesammeln, fehlende Belege suchen/nachbestellen und sortieren herum. Und wer die Steuererklärung selbst macht, hat nach ein bis zwei Steuererklärungen schon einiges an Wissen gesammelt und wird sich automatisch über Steuerliches auf dem Laufenden halten. Dieses Wissen lässt sich im Jahresverlauf gut nutzen, wenn es gilt, Entscheidungen zu treffen - beispielsweise, wenn es um Anschaffungen, Versicherungen und Ähnliches geht.

Software für die Steuererklärung

Eine Software kann bei der Steuererklärung helfen. Ein solches Steuererklärungsprogramm nimmt einem zwar nicht die lästige Belegsuchererei und Sortiererei ab, aber erleichtert den Rest und gibt Tipps, was man eventuell noch von der Steuer absetzen kann.

Die bekanntesten Steuererklärungsprogramme sind :
  • WISO steuer:Start (ZDF WISO Software)
  • WISO Steuer-Sparbuch (ZDF WISO Software)
  • SteuerSparErklärung (Akademische Arbeitsgemeinschaft)
    siehe auch StarMoney - Viel mehr als nur Banking-Software*
  • TAXMAN (Lexware)
  • Quick Steuer (Lexware)
  • Steuersparerklärung (editionnova)
  • tax
Gewöhnungsbedürftig sind die Steuererklärungs-Software-Namen, beispielsweise ist die "SteuerSparErklärung 2016" für die Steuererklärung des Jahres 2015 und die "SteuerSparErklärung 2015" für das Jahr 2014. Die Jahresangaben im Namen einer Steuer-Software beziehen sich nämlich meist nicht auf das Jahr, für das man die Steuererklärung erstellt, sondern auf das Jahr, in welchem man die Steuererklärung normalerweise abgeben muss - und das ist meistens das Jahr darauf.

Mein persönlicher Favorit hinsichtlich Steuer-Software ist die "SteuerSparErklärung" des Akademische-Arbeitsgemeinschaft-Verlags - das liegt vermutlich daran, dass ich sie von Anfang an hatte, mich gut mit ihr auskenne und sie die Daten des Vorjahres mit einem Klick übernehmen kann - ich gehe dann anschließend die einzelnen Stationen durch, um sie zu aktualisieren/überschreiben - falls nötig. Parallel passe ich auch die Reihenfolge meiner Belege an. Was mir auch sehr gut gefällt: Ich kann mir einen Vergleich zur Vorjahres-Steuererklärung in Form einer Liste ausspielen lassen, wenn ich die Steuererklärung am Ende noch einmal überprüfe, bevor ich sie über das Elster-System direkt aus der Software heraus abschicke.

In den vergangenen Jahren habe ich auf den Cent genau so viel vom Finanzamt zurückerhalten, wie das Programm es vorausberechnet hat! Ich werte das als ein gutes Zeichen.

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Steuererklärungsprogramme - viele Testsieger

Da ich noch keine andere Steuer-Software getestet habe, kann ich nichts im Vergleich zu anderen Steuererklärungsprogrammen sagen, doch das mein(t)en verschiedene Tests (Beispiele):
  • SteuerSparErklärung 2014 für Selbstständige von Akademische Arbeitsgemeinschaft wurde von der Business&IT (4/2014) mit "sehr gut" bewertet.
  • SteuerSparErklärung 2013 plus von Akademische Arbeitsgemeinschaft erhielt von der PCPr@xis (3/2013) ein "sehr gut".
  • SteuerSparErklärung 2013 von Akademische Arbeitsgemeinschaft wurde von diesen Magazinen mit "sehr gut" bewertet: Computer (5/2013), Chip (4/2013), PCgo (2/2013) 
  • WISO Steuer-Sparbuch wurde von der Computer-Bild (24/2014) mit "sehr gut" bewertet.
  • tax 2014 wurde bei Computerbild (8/2014) Preis-Leistungs-Sieger.

Ein älterer Test von Finanztreff (3/2011) hat die SteuerSparErklärung 2011 von Akademische Arbeitsgemeinschaft und das WISO Steuer-Sparbuch zu Testsiegern mit Note 1,7 ("gut") erklärt.



Welches ist Ihr/Euer bevorzugtes Steuererklärungsprogramm und warum?

* Werbelink

Freitag, 2. Januar 2015

2015 - Änderungen rund ums Geld

Mit dem Jahreswechsel 2014 auf 2015 und im Laufe des Jahres 2015 treten einige Änderungen in Kraft, die den Geldbeutel betreffen, beispielsweise wird der Mindestlohn eingeführt, das Briefporto wird teurer, Änderungen beim Elterngeld sowie den Sozialversicherungen werden eingeführt und vieles mehr. Manches wird teuerer, anderes billiger - es lohnt sich also wieder, zu vergleichen.

Eine Übersicht der Änderungen finden Sie bei bei tinto bloggt:

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Asylkosten zu hoch? Muss man sich Sorgen machen?

"Die Asylbewerber fressen uns noch die Haare vom Kopf. Sollen die doch ihre rückständigen Länder aufbauen, statt hierher zu kommen." Solche und ähnliche Sprüche hört man dieser Tage von einigen Mitmenschen.

Ich verstehe, dass Menschen Angst vor Fremden und Fremdem haben - das ist vermutlich Selbstschutz und ich würde mich nicht wundern, wenn das sogar in den Genen verankert ist. Doch so natürlich Angst und Vorsicht erste unwillkürliche Reaktionen sind, sollte man seine eigenen Impulse sowie die Stammtischparolen von anderen im nächsten Atemzug hinterfragen und seine Ansichten und sein Verhalten der Vernunft anpassen. Und das sollte man gerade dann tun, wenn andere Menschen, insbesondere politische Gruppen, versuchen, die Stimmung aufzuheizen und an niedere Triebe wie Neid und Hass appellieren - deren Absicht hat nichts mit dem Wohl der Allgemeinheit, sondern mit ihrem eigenen Machtstreben zu tun.

Zahlen und Fakten

Die Ausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz betrugen 2013 etwas über 1,5 Milliarden Euro bei Bundeshaushalt-Gesamtausgaben 2013 von 310 Milliarden - entsprechen also weniger als einem halben Prozent der Ausgaben. Sie sind auch nicht besonders hoch, wenn man sie beispielsweise mit den Ausgaben von 2000 vergleicht.

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Wenn man die Ausgaben nach Bundesländern aufdröselt, sieht die Verteilung so aus:
Statistik: Bruttoausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in den Bundesländern im Jahr 2013 (in 1.000 Euro) | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Sachsen, das Bundesland, in dem Dresden liegt - die Stadt mit den Pegida-Demonstrationen -, gab 2013 also weniger als 70 Millionen nach dem Asylbewerbergesetz aus, Nordrhein-Westfalen mit den höchsten Asylkosten nach dem Asylbewerbergesetz bezahlte knapp 376 Millionen. Nur zwecks der Relationen: Sachsen erhielt über den Länderfinanzausgleich 2013 selbst über eine Milliarde Euro und Nordrhein-Westfalen 692 Millionen Euro. Die Menschen dort sind also - wie jeder Mensch in irgendeiner Hinsicht - auf die Solidarität anderer angewiesen.

Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern in Deutschland im Jahr 2014

Die Asylbewerber kommen aus Kriegs- und Bürgerkriegsländern, sind unverschuldet in Not geraten und auf Hilfe (-> tinto-Helfen) angewiesen.  Statistik: Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern in Deutschland im Jahr 2014* | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Ich meine, die Sorge um die Asylkosten ist aktuell völlig unbegründet. Man sollte meiner Meinung nach mit Menschen, die ihre Heimat und alles, was sie hatten, unter schlimmen Umständen verlassen mussten, mitfühlen und ihnen helfen, wo es geht. Jeder hat doch in seiner eigenen Familie oder in der von Freunden und Bekannten auch solche Geschichten großer Notzeiten - als die Eltern oder Großeltern Unterschlupf bei Verwandten oder sogar Fremden suchen mussten, weil sie ausgebombt oder vertrieben worden waren. Die meisten von uns gäbe es vielleicht gar nicht, wenn sich nicht jemand unserer Vorfahren in Not erbarmt hätte. Dieses Erbarmen sollte man meiner Meinung nach anderen nicht verweigern und ihnen statt Ablehnung zumindest aufgeschlossene Neugier und Einfühlen entgegenbringen - man selbst könnte auch irgendwann wieder auf das Mitgefühl anderer und deren Bereitschaft zu teilen angewiesen sein.

Mehr Informationen
Ausgaben für Asylbewerber in Deutschland
Fakten gegen Vorurteile (IFP)
Pegida-Demonstrationen in Dresden  (Stern)
Geber und Nehmer des Länderfinanzausgleichs 2013

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Donnerstag, 20. November 2014

Alle Jahre wieder

... ist Weihnachten und vorher treffen die Kreditangebote ein

Wie jedes Jahr vor Weihnachten wollen uns nicht nur die Supermärkte mit Marzipankugeln und Lebkuchen in Versuchung führen, sondern auch Schmuck-, Möbel- und Elektronikhändler, (Online-) Versandhäuser und viele andere mit Ratenkauf- und Kreditangeboten. Wir sollen auch dann kaufen, wenn wir nicht ausreichend flüssig sind.

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Wenn man sicher ist, dass man die Forderungen begleichen können wird, spricht im Prinzip nichts dagegen, auf Kreditangebote oder Ratenkäufe einzugehen - sie sind ja derzeit wirklich günstig. Aber wann kann man schon sicher sein? Eigentlich nur, wenn man weiß, dass man im Laufe der nächsten Monate eine große Summe ausgezahlt bekommt - weil eine Abfindung, Sparvertrag, Kapitallebensversicherung oder Ähnliches fällig wird. Leider passiert das nicht so oft.

Der einzelne Schuldenposten fällt zwar meist nicht so ins Gewicht, aber schnell können sich die regelmäßigen Kosten für Telefon- und Internetverträge, Möbelraten, Autokredit, Hypothek und die Abzahlungen für Küche, TV-Gerät und Waschmaschine aufsummieren.

Solange alles wie geplant läuft, man seinen Job behält, nicht krank wird oder das Haus wegen einer Scheidung oder einer schlimmen Krankheit nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen muss, mag alles noch gut gehen, aber niemand ist hundertprozentig vor Arbeitslosigkeit, Krankheit oder zerrütteter Ehe geschützt - und das sind die Faktoren, die Menschen in die Armut treiben. Plötzlich kann man die Raten oder monatlichen Gebühren nicht mehr begleichen, überzieht das Konto, hohe Überziehungszinsen werden fällig, aber keine Bank will mehr einen günstigeren Umschuldungskredit herausrücken. Die Schuldenfalle ist zugeschnappt.

Daher: Statt nur das Beste zu hoffen - "das sind doch nur kleine Beträge, die ich ganz lässig abstottere" -, sollte man seine finanzielle Situation lieber sehr gut durchrechnen - regelmäßige Einnahmen, regelmäßige Ausgaben, Schuldenstand, Guthabenstand mit Fälligkeiten, sich über die verschiedenen Arten von Krediten und Ratenkäufen informieren und bei der persönlichen Finanzenplanung auch schlimme Eventualitäten und Auswege berechnen, bevor man sich auf Kreditangebote oder Zahlungsstundungen einlässt.

Und was die Weihnachtsgeschenke betrifft: Oft lassen sich fehlende flüssigen Mittel durch Kreativität und Einfühlungsvermögen kompensieren.

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Strafzinsen für Bankguthaben

Einen negativen Realzins haben wir schon seit einiger Zeit, da die Inflation schon länger größer ist als das, was die Zinsen auf Guthaben einbringen. Tagesgeld, Guthaben bei Banken, Bargeld und Ähnliches werden also weniger wert, auch wenn der Zinssatz positiv ist - die Bank noch Zinsen zahlt. Neu ist, dass nun auch der Zinssatz negativ sein kann, also auch der Nominalzins (das was die Bank an Zinsen zahlt) negativ werden kann. Bei solchen Negativzinsen fließt dann kein Geld auf das Anlegerkonto als Belohnung dafür, dass Geld angelegt wurde, sondern es werden Strafzinsen vom Kontoguthaben für die Verwahrung abgezogen.

In unserer bisherigen Wirtschaftswelt erhielten Kontoinhaber und Anleger (Sparer, Geschäftskunden etc.) dafür, dass sie Geldeinlagen bei einer Bank hatten, Zinsen, denn die Banken konnten mit den Guthaben arbeiten - das Geld beispielsweise als Kredite an Unternehmen verleihen und so eine Rendite erwirtschaften, von denen ein Teil eben Sparer/Anleger als Positivzinsen erhielten.

Doch seit die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins mehr und mehr gesenkt hat, um die Konjunktur anzukurbeln, die durch die Weltwirtschaftskrise, den Umgang damit sowie durch hausgemachte Länderkrisen ausgebremst wurde, ist immer mehr Geld im Umlauf. Die Banken haben andererseits weniger Möglichkeiten, Geld mit dem Geldverleihen zu verdienen, oder gehen aus Angst weniger Risiko ein - obwohl sie für das ihrerseits geparkte Geld bereits Strafzinsen bei der EZB bezahlen müssen. Infolge dieser Entwicklung wurde auch der Zins für Kontoguthaben, Sparbucheinlagen, Tagesgeld oder Festgeld immer niedriger. Wie heute von n-tv gemeldet, verlangen nun bereits die ersten Banken Negativzinsen für Guthaben.

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So verlange die Commerzbank Strafzinsen für hohe Guthaben von Geschäftskunden und die Deutsche Bank erwäge, gleichzuziehen. Die kleine Skatbank verlangt bereits seit Anfang November Negativzinsen für sehr hohe Guthaben auf Tageldgeldkonten (höher als 500.000 Euro) und Girokonten (höher als 2 Millionen).

Die gute Nachricht: Der kleine Sparer wird voraussichtlich noch nicht so bald zur Kasse gebeten. Derzeit geht es darum, Unternehmen davon abzuhalten, große Guthaben ungenutzt rumliegen zu lassen.

Tipp: Schutz vor Negativzinsen bzw. eine Verbesserung der Verzinsung können Sachanlagen wie Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Edelmetalle bieten - wobei viel Umsicht notwendig ist, damit die höhere Gewinnchance nicht vom höheren Risiko vernichtet wird.

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Montag, 17. Februar 2014

Eingehende Stromrechnungen kontrollieren

Denn schneller kann man Geld nicht "verdienen"!

Derzeit gehen die Stromabrechnungen für das letzte Jahr ein. Wenn Nachzahlungen für das vergangene Abrechnungsjahr anstehen, dann werden auch die zu leistenden monatlichen Vorauszahlungen für dieses Jahr erhöht. Das kann ganz schön ins Geld gehen.

Stromrechnungen und andere Abrechnungen immer genau kontrollieren.
Schon kleine Fehler können aufs Jahr umgerechnet einen großen Batzen Geld ausmachen.
Auch wenn jeder aufgrund der Meldungen über Strompreiserhöhungen damit rechnet, dass er eventuell nachzahlen und demnächst mehr für den Strom zahlen muss, sollte man seine Stromrechnung genau kontrollieren.

Beispiel:
Als ich kürzlich meiner Mutter gegenüber mal wieder angab, wie wenig ich für den Strom bei meinem Ökostrom-Anbieter bezahle, zeigte sie mir mit unglücklichem Gesicht ihre Rechnungen von einem der großen Stromkonzerne. Kaum zu glauben: Sie sollte laut dieser Rechnung für das vergangene Jahr 600 Euro nachzahlen und ihre künftigen Abschlagszahlungen waren verdoppelt worden!

Wir dachten zunächst, dass eines der Elektrogeräte defekt sei und daher Unmengen Strom verbrauchte, denn auf der Rechnung waren - sehr cool! - Verbrauchdaten von Durchschnittshaushalten aufgeführt und die lagen viel niedriger. Nun ist meine Mutter aber sehr sparsam bei Strom und Heizung und da sie kein einziges Gerät neu gekauft hatte, glaubten wir, dass nur die alte Gefriertruhe an der hohen Stromrechnung schuld sein könne. Aber wirklich überzeugt waren wir noch nicht.

Dann fand meine Mutter die Kärtchen, auf denen sie alljährlich die Zählerstände notiert hatte, bevor sie sie per Postkarte an den Stromanbieter übermittelte. Und nun endlich erkannten wir die wahre Ursache für die hohe Stromrechnung: Es hatte offensichtlich einen Übertragungsfehler beim letzten Zählerstand gegeben.

Wir kontrollierten sicherheitshalber noch einmal den aktuellen Strom-Zählerstand im Keller und tatsächlich lag der nur etwas höher als der, den meine Mutter im Monat zuvor auf dem Kärtchen notiert hatte, und sehr weit unter dem Zählerstand, der auf der Rechnung angegeben war.

Ende gut, alles gut: Ein Anruf beim Stromanbieter genügte, bei dem der Zählerstand richtiggestellt wurde. Nun erhält meine Mutter eine neue Stromabrechnung und eine neue Rechnung für die künftigen Strom-Abschlagszahlungen. Sie hat dadurch erst einmal 1.200 Euro gespart.

Schneller, als durch die Kontrolle der eingehenden Rechnungen, kann man Geld fast nicht "verdienen"!
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PS:
Sicher wäre der Fehler auch im nächsten Jahr bei der Übermittlung des Zählerstandes aufgefallen und ausgeglichen worden, aber was wäre geschehen, wenn meine Mutter ihren Stromanbieter bis dahin gewechselt hätte: Vermutlich wäre das Geld weg gewesen. Genauso natürlich auch, wenn der Stromanbieter insolvent werden würde - was möglich ist, wie man an den Beispielen TelDaFax-Pleite und Flexstrom-Pleite gesehen hat.

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Freitag, 4. Oktober 2013

Exchange Traded Funds (ETF) werden umbenannt

Da die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) empfiehlt, börsengehandelte ETFs, die sich nach den UCITS-Regeln richten, als solche namentlich kenntlich zu machen, werden derzeit viele börsengehandelte Indexfonds umbenannt.

UCITS steht für Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities (deutsch: Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW)). In deren Richtlinie werden die Anforderungen an Wertpapierfonds und ihre Verwaltungsgesellschaften geregelt, z. B. werden Pflichtinformationen für Anleger definiert und vorgeschrieben.

Die neuen Fondsnamen der börsengehandelten Indexfonds enthalten dann die Abkürzung "UCITS ETF".

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Dienstag, 25. Juni 2013

Private Überschuldung 2012

private Überschuldung
Private Überschuldung - wenn die
Schuldentilgung nicht mehr zu bewältigen ist.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte heute die Zahlen zur Überschuldung 2012: Hauptauslöser für die private Überschuldung war 2012 mit deutlichem Abstand die Arbeitslosigkeit. In Bezug auf die Gesamtbevölkerung war das Risiko, in die Überschuldung zu geraten, für alleinerziehende Frauen offenbar am größten.

Laut Destatis waren die häufigsten Ursachen für die private Verschuldung 2012:
  • Arbeitslosigkeit: 26 % 
  • Trennung, Scheidung oder Tod des Partners: 14 % 
  • Erkrankung, Sucht, Unfall: 13 %
  • Unwirtschaftliche Haushaltsführung: 12 % 
  • Gescheiterte Selbstständigkeit: 8 % 
  • Gescheiterte Immobilienfinanzierung ("Hypotheken"): 4 %

Was ist private Überschuldung eigentlich genau?

Eine private Überschuldung tritt ein, wenn jemand trotz Veräußerung des Vermögens und trotz Reduzierung seiner Lebenshaltungskosten auf ein Minimum mit seinem restlichen Einkommen die fristgerechte Schuldentilgung (Kredite, Handyverträge etc.) nicht mehr stemmen kann.

Private Überschuldung - wen traf es 2012 am häufigsten?

Gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung geraten besonders häufig alleinerziehende Frauen in die private Überschuldung. So waren 14 Prozent der 2012 von Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen alleinerziehende Frauen, mehr als doppelt so viele, wie es dem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht. Aber auch alleinlebende Männer sind häufiger überschuldet, als es ihrem Anteil in der Bevölkerung entspricht. Am wenigsten geraten Paare ohne Kinder in finanzielle Schwierigkeiten - zwar gehören 16 Prozent der in Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen zu dieser Gruppe, aber ihr Anteil an der Bevölkerung ist ungefähr doppelt so hoch.

Vorbeugen gegen private Überschuldung

Sicher ist es nicht möglich, alle Auslöser zu vermeiden, doch manche Überschuldung lässt sich verhindern, z. B. indem man 
  • lieber vorher spart, als dass man auf Raten oder mit Kredit neue Möbel oder einen Großbildfernseher kauft,
  • sich regelmäßig einen Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben verschafft,
  • überflüssige Ausgaben vermeidet
    - z. B. überflüssige Versicherungen, überteuerte Auto-Leasing/-Finanzierungsverträge, zu viele Handy-/Smartphone-Verträge etc.,
  • seine Geldanlagen gut plant und dabei auch die Liquidität und mögliche Notfallsituationen im Blick hat,
  • bei zu knapper Immobilienfinanzierung lieber verzichtet bzw. die Immobilie eine Nummer kleiner wählt und
  • teure Kredite (vor allem Dispokredit und Überziehungskredit) meidet bzw. notfalls rechtzeitig umschuldet.
Besonders erwähnt werden in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts die relativ hohen Schulden junger Menschen gegenüber Telefongesellschaften.

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Montag, 25. März 2013

Kredite werden teurer

Davor warnt auch die Zeitung "wirtschaft" der IHK für München und Oberbayern indirekt in einem Artikel in der Ausgabe 1/2013 ihre Leser - das sind Firmenchefs von Kleingewerben, doch dürfte das für alle, auch Privatanleger und Verbraucher, gelten.

Ab 2013 wird Basel III schrittweise umgesetzt. In diesem Reformpaket zu Basel II geht es darum, dass die Banken strengere Auflagen hinsichtlich Eigenkapital und Liquidität erfüllen müssen. Dafür werden sie vermutlich einen Teil ihrer Gewinne einbehalten und haben dann weniger Geld "zum Arbeiten".

Das bedeutet: Wahrscheinlich werden die Banken weniger Geld für Kredite zur Verfügung haben, die sie ausgeben können, und/oder sie werden vor allem risikoreiche Kredite gar nicht oder zu ungünstigeren Bedingungen gewähren. So ähnlich formuliert es Josef X. Baumeister, Inhaber der baumeistervalue GmbH, der in besagtem Artikel zitiert wird. Beides dürfte sich auf jeden Fall negativ für die zukünftigen Kreditnehmer auswirken.

Und es ist nicht anzunehmen, dass nur Unternehmenskredite teuerer bzw. schwieriger zu bekommen sein werden - weshalb die IHK ihren Lesern rät, die Unternehmenszahlen zu professionalisieren. Auch Privatanleger und Verbraucher werden möglicherweise nach mit einer Verteuerung der Kredite - vom Dispokredit bis zum Ratenkredit - rechnen müssen.

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Samstag, 5. Januar 2013

Arbeitsentgeldgrenze von Minijobs auf 450 Euro erhöht

Zum 1. Januar 2013 wurde die Arbeitsentgeldgrenze erhöht. Außerdem gab es Änderungen hinsichtlich der Rentenversicherungspflicht.

Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung wird Minijob genannt. Das Besondere an Minijobs: Sie werden vom Arbeitgeber pauschal versichert (Krankenversicherung, Pflegeversicherung) und besteuert. Minijobs sind beispielsweise bei Zusatzverdienern (Schüler, Rentner etc.) gefragt, eignen sich aber auch für Selbstständige.

Seit dem 1. Januar 2013 wurde die Arbeitsentgeldgrenze der Minijobs von 400 Euro auf 450 Euro erhöht.

Hinsichtlich der Rentenversicherungspflicht hat sich auch etwas geändert: Bisher war auch die Rentenversicherung pauschal - man konnte jedoch auf Wunsch aufstocken, um seine Rentensituation zu verbessern.

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Ab dem 1. Januar 2013 ist es umgekehrt: Minijobs sind rentenversicherungspflichtig (wobei der Arbeitgeber den Pauschalbetrag leistet und der Arbeitnehmer den Aufstockerbeitrag) - aber man kann sich davon befreien lassen.

Im Prinzip gibt es nun folgende Fälle:

  • Startet ein neuer Minijob nach dem 1. Januar 2013, ist dieser versicherungspflichtig in der gesetzlichen Rentenversicherung (Ausnahme: Altersrentenbezieher) - mit der Möglichkeit sich von der Rentenversicherungspflicht befreien zu lassen. 
  • Ein bestehender nicht rentenversicherungspflichtiger Minijob, der ab 2013 auf über 400 Euro, aber maximal auf 450 Euro, angehoben wird, ist ab der Erhöhung rentenversicherungspflichtig - doch kann man eine Befreiung beantragen. 
  • Ein bestehender (damals freiwillig gewählter) rentenversicherungspflichtiger Minijob, der ab 2013 auf über 400 Euro, aber maximal auf 450 Euro, angehoben wird, bleibt auch nach der Erhöhung rentenversicherungspflichtig - ohne dass man eine Befreiung beantragen kann. Der Mindestbeitrag wird ab 1. Januar 2013 von einem Mindestentgelt von 175 Euro berechnet.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Informationen bei der Minijob-Zentrale


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Dienstag, 4. September 2012

Was Reichtum mit Sparen zu tun hat



Was Reichtum ist, hängt von der persönlichen Einstellung eines Menschen ab. Für den einen bedeutet Reichtum eine gesicherte Grundversorgung für die nächsten zwei Monate und ansonsten die Freiheit, zu tun und zu lassen, was er oder sie will. Für den anderen bedeutet Reichtum, ein riesiges Vermögen anzuhäufen und dies möglicherweise mit Statussymbolen zu belegen. Der eine fühlt sich mit 5.000 Euro auf der Bank unermesslich reich, der andere braucht für sein "Reichtumsgefühl" schon ein Haus, ein Auto und ein Boot. Und dazwischen gibt es unzählige Schattierungen.

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Aber egal, wie die persönliche Definition aussieht, ob man nur ein kleines Guthaben auf dem Bankkonto ansparen oder ein großes Vermögen aufbauen will, man muss dafür sparen - jedenfalls, wenn man nicht geerbt oder im Lotto gewonnen hat.

Sparen heißt: weniger ausgeben, als man einnimmt. Es sind also zwei Stellschrauben, an denen man drehen kann: an den Einnahmen und an den Ausgaben.

Die Einnahmen kann man beispielsweise versuchen zu erhöhen, indem man seinen Chef oder die Chefin nach einer Gehaltserhöhung fragt (vielleicht nach einer nebenberuflichen Fortbildung oder anderen besonderen Anstrengungen, von denen das Unternehmen profitieren wird), sich einen anderen besser bezahlten Job sucht, einen Nebenjob annimmt, eine selbstständige Nebentätigkeit aufnimmt oder anderes.

Die Ausgaben kann man senken, indem man sich beispielsweise für die kleinere Wohnung entscheidet, die Intervalle, in denen man sich ein neues Auto, Notebook, Fernsehgerät, Smartphone, Garderobe, Schuhe etc. kauft, vergrößert und die Preise nicht nur bei Anschaffungen, sondern auch bei Versicherungen, Banken und anderen Dienstleistern vergleicht.

Auf der Ausgabenseite geht es zum Teil also um Konsumverzicht - was niemand gerne hört, denn mit dem Verzichten verbindet man Schmerz. Doch wenn man weiß, warum man das tut - wenn man sich auf sein Ziel konzentriert -, dann fühlt sich das Sparen gut an.

Und hat man erst einmal etwas angespart, soll sich das Geld über eine gute Geldanlage auch noch ein wenig selbst vermehren oder zumindest die Inflation ausgleichen.

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Mittwoch, 22. August 2012

Geld persönlich - Verbrauchermeinung

Motiv von Verbrauchermeinung-Blog
In meinem neuen Blog Verbrauchermeinung geht es um das Leben als Konsument und daher auch ums Geld, denn jedes Produkt und jede Dienstleistung hat ja auch einen Preis.

Bei Verbrauchermeinung stehen die persönliche Meinung, Erfahrungen und Bewertungen von Produkten und Dienstleistungen im Vordergrund.

Und wie ist Ihre Verbrauchermeinung? 

Ich würde mich freuen, wenn Sie bei Verbrauchermeinung vorbeischauen und lade Sie zum Mitdiskutieren ein.

Ihre Eva Schumann

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Freitag, 6. Juli 2012

Geldanlage in der Finanzkrise

Die Finanzkrise in der Eurozone ist nach wie vor bedrohlich. Auch wenn es einige Lichtblicke gibt, sorgen sich die Privatanleger um ihre Ersparnisse. Wie geht man am besten strategisch vor?

Obwohl es einige Lichtblicke gibt – so scheint sich die Lage in den früheren Problemländern Irland und Portugal entspannt zu haben -, ist das Griechenland-Problem immer noch nicht gelöst und auch Spanien und Italien bereiten Sorgen.

Politiker, Unternehmer, Banker und Wirtschaftsfachleute sind sich uneins: Die einen halten den Euro für eine robuste Währung, auch wenn sich einige Banken und Staaten aktuell in einer Refinanzierungs-Krise (und damit der Euro-Raum in einer Vertrauenskrise) befinden, andere erwarten einen Flächenbrand und den Zusammenbruch der Euro-Zone.

Wie soll man sich als Privatanleger in dieser unsicheren Lage positionieren?
Meiner Meinung nach im Prinzip wie immer: Man sollte streuen, d. h. sein Geld/Vermögen/Erspartes auf verschiedene Standbeine verteilen. Zu den möglichen Standbeinen gehören zunächst einmal liquide Anlagen wie Tagesgeld, mittelfristig liquide Anlagen wie z. B. Festgeld (-> Bankenvergleich), aber unbedingt auch Sachwerte wie Aktien und Aktienfonds. Gold kann man beimischen, es sollte jedoch nur einen kleinen Teil des Vermögens ausmachen, denn die zukünftige Preisentwicklung für Gold ist unsicher. Immobilien sollte man nicht um jeden Preis kaufen - nur wer zu einem guten Preis in einer Lage mit guter Zukunft kauft, kann den Wert erhalten oder steigern. Wer Immobilien mit einer zu geringen Eigenkapital-Beteiligung kauft und kein weiteres Vermögen hat, läuft außerdem Gefahr, dass er Zins und Tilgung bei Jobverlust oder Eintreten anderer dramatischer Ereignisse nicht mehr bedienen kann. Hilfreich ist es, einen Liquiditätsplan zu haben und für ausreichend Liquidität (Tagesgeld) zu sorgen, damit man – falls es zu einem Einbruch an der Börse oder zu einer persönlichen Problemsituation kommt -, nicht unbedingt Aktien, Aktienfonds, Immobilie oder Gold zu einem schlechten Preis verkaufen muss, um die Reparatur der Heizungsanlage oder des Autos zu bezahlen.

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Freitag, 8. Juni 2012

SCHUFA-Einträge kontrollieren

Mit der SCHUFA wird man als Verbraucher konfrontiert, wenn man ein Konto eröffnen, einen Kredit aufnehmen oder eine größere Anschaffung finanzieren möchte (Ratenkauf, Autoleasing). Auch manche Vermieter verlangen eine Bonitätsauskunft. Was aber ist die SCHUFA eigentlich und wie kann man kontrollieren, was dort gespeichert ist?

Die SCHUFA ist ein Unternehmen, das andere Unternehmen mit Informationen über die Bonität ihrer möglichen Vertragspartner versorgt - eine Wirtschaftsauskunftei. Diese Unternehmen fragen vor Angebotserstellung oder Vertragsabschluss nach der Bonität ihrer potenziellen Kunden, um sich vor Zahlungsausfall zu schützen. 

Damit die SCHUFA eine Bonitätsbewertung abgeben kann, sammelt sie Daten und speichert sie als SCHUFA-Einträge. Die Informationen erhält die SCHUFA von Banken, Versicherungen, Telekommunikationsunternehmen, dem Versandhandel und anderen anderen Unternehmen, aber auch aus öffentlichen Quellen.

SCHUFA-Einträge einsehen

Als Verbraucher hat man verschiedene Möglichkeiten, einzusehen, welche Daten die SCHUFA über einen gespeichert hat:
  • kostenlose SCHUFA-Auskunft
    Einmal im Jahr können Verbraucher ihre Daten kostenlos abfragen. Dazu gibt es ein SCHUFA-Bestellformular (Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)), das man ausfüllt und zusammen mit einer Kopie des Personalausweises per Post an die folgende Adresse schickt: SCHUFA Holding AG, Postfach 61 04 10, 10927 Berlin.
  • kostenpflichtige Auskunft
    Bei www.meineschufa.de bietet die SCHUFA das Paket "SCHUFA-Bonitätsauskunft" für 18,50 Euro an. Neben der detaillierten Auskunft über die eigenen SCHUFA-Einträge erhält man eine Bonitätsauskunft für Vertragspartner, die eine Selbstauskunft haben möchten (z. B. Vermieter).
Man sollte die SCHUFA-Einträge prüfen, denn Finanztest (Stiftung Warentest) hat in einem Bankentest herausgefunen, dass viele Filialbanken bei der SCHUFA-Anfrage Fehler machen (nämlich nicht "Kreditkonditionen" ankreuzen, wenn sie nur eine Anfrage stellen).

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Kredite ohne SCHUFA/trotz SCHUFA

Es gibt sehr viel Werbung für Kredite ohne SCHUFA. Darunter gibt es seriöse Anbieter, aber auch schwarze Schafe. Oft arbeiten die Kreditgeber ohne SCHUFA zwar nicht mit der SCHUFA zusammen, nutzen aber andere Möglichkeiten, sich der Bonität ihrer Kunden zu versichern.

Bevor Sie auf solche Angebote eingehen: Lesen Sie unbedingt das Kleingedruckte und achten Sie darauf, dass weder SCHUFA-Daten bei der SCHUFA abgefragt, noch Ihre Daten an die SCHUFA für einen Eintrag gemeldet werden. Vergleichen Sie die Zinsen - in der Regel sind die SCHUFA-freien Kredite teurer, d. h. Sie müssen höhere Zinsen zahlen. Zu den Kosten (Zinsen) müssen Sie unbedingt auch die Kosten für eine eventuelle Restschuldversicherung o. Ä., zu der man sie überreden/zwingen will, einbeziehen!!! Leisten Sie keine Vorabzahlungen, füllen Sie keine Blankoüberweisungen aus und treten Sie Ihr Gehalt nicht ab. Achten Sie auch auf die Datenschutzbedingungen.

Quellen

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Sonntag, 3. Juni 2012

Kredite besser vergleichen

Viele wissen es nicht und die Banken tun es leider oft genug nicht: den Kunden, die konkrete Kreditanfragen an sie richten, ein ausgefülltes Formular nach EU-Vorgaben aushändigen.

Seit Juni 2010 sind Banken nämlich bei Anfragen nach Krediten dazu verpflichtet das Formular "Europäische Standardinformation für Verbraucherkredite zum Kreditvertrag" ausgefüllt auszuhändigen, wenn Kunden nach einem Angebot für einen Rahmenkredit (= Abrufkredit) oder Ratenkredit fragen, damit die Kunden Angebote verschiedener Banken unkompliziert miteinander vergleichen können. Das vergessen aber besonders gerne die Filialbanken, fand Finanztest der Stiftung Warentest heraus, während alle getesteten Direktbanken dieser Pflicht nachkamen.

Auch bei Anfragen nach Dispokrediten oder Baufinanzierungen kann das Formular verlangt werden, die Aushändigung ist jedoch freiwillig.

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Quelle 

  • Finanztest Juni 2012, S. 13ff.
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Mittwoch, 25. Januar 2012

Telefonrechnung enthält unberechtigte Beträge - wie geht man vor?

Wenn man auf der Telefonrechnung unberechtigte Forderungen von unseriösen Drittanbietern findet - z. B. für Sonderrufnummern oder Services, die man nie genutzt hat und für die man nie einen Vertrag abgeschlossen
hat -, muss man diese Rechnungsposten nicht bezahlen.

Die Telefonfirma darf einem Teilnehmer weder mit Sperrung drohen noch diese tatsächlich umsetzen, entschied das Landgericht München I (Az. 37 O 21210/11) - jedenfalls nicht, wenn er die unstrittigen Posten (also den restlichen Rechnungsbetrag) pünktlich bezahlt.

In § 45k Abs. 2 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) findet man eine Regelung, die einschränkt, wann eine Telefonfirma eine Sperre durchführen darf: Wenn der Teilnehmer mit mindestens 75 Euro in Verzug ist und sie die Sperre mindestens 2 Wochen vorher schriftlich angekündigt hat. Bei der Berechnung der Forderungen, dürfen die beanstandeten Forderungen nicht mitgerechnet werden. Wenn Sie also den restlichen Rechnungsbetrag pünktlich bezahlen, sind diese Forderungen gleich Null (Ausnahme: Wenn die Telefonfirma den Teilnehmer vorher zur vorläufigen Zahlung eines Durchschnittsbetrags nach § 45j - Entgeltpflicht bei unrichtiger Ermittlung des Verbindungsaufkommens - aufgefordert hat und der Teilnehmer diese nicht innerhalb von zwei Wochen gezahlt hat).

Wie geht man vor*:
  1. Widerspruch per Einschreiben
    Schicken Sie einen Brief per Einschreiben an Ihre Telefonfirma, in welchem Sie die strittigen Rechnungsposten benennen und begründen Sie, warum sie unberechtigt sind.
  2. Rechnungsbetrag zurückbuchen lassen
    Gehen Sie zu Ihrer Bank und lassen Sie den gesamten Rechnungsbetrag zurückbuchen. 
  3. Überweisung des restlichen Rechnungsbetrages
    Ziehen Sie die unberechtigten Forderungen vom Rechnungsbetrag ab und überweisen Sie den Rest an die Telefonfirma.
Bezahlen müssen Sie allerdings, wenn der Fremdanbieter nachweisen kann, dass er einen Vertrag mit Ihnen hat. Wenn Sie der Meinung sind, dass der Vertrag auf eine unrechtmäßige Weise zustande gekommen ist, können Sie sich bei einer Verbraucherzentrale Rat holen.

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Quellen:
Finanztest Ausgabe 1/2012
Beckmann und Norda
Verbraucherzentrale

* Disclaimer:
Alle Angaben ohne Gewähr. Die obigen Angaben dienen der Information und sind keine Rechtsberatung. Da sich gesetzliche Rahmenbedingungen ständig verändern, kann keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität übernommen werden. Jede Haftung ist ausgeschlossen.


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Sonntag, 23. Oktober 2011

Aufspaltung der Banken in Investment-Banken und Kundengeschäft-Banken

Warum wird das diskutiert? (kurze Antwort)

Banken sind - wie Sparkassen und Kreditgenossenschaften - Kreditinstitute. Das in Deutschland herrschende Universalbankprinzip erlaubt Kreditinstituten, alle Arten von Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäften anzubieten, beispielsweise
  • Kundengelder von Privatkunden und Geschäftskunden zu verwalten (auf Girokonten*, Sparkonten, Tagesgeldkonten, Geschäftskonten, Verrechnungskonten etc.)
  • Zahlungsverkehr zu ermöglichen und abzuwickeln
  • Kredite an Privatverbraucher und Unternehmen zu vergeben
  • Investmentbanking/Investmentgeschäfte zu tätigen
    (An- und Verkauf von Wertpapieren, Vermögensverwaltung, Ausgabe und Platzierung von Wertpapieren (Emissionen))
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Aktuell wird - angesichts der letzten Finanzkrisen/Staatsschuldenkrisen, bei denen Banken wegen ihrer "Systemrelevanz" mit Steuergeldern gerettet werden mussten - überlegt, das Investmentgeschäft vom Kundengeschäft grundsätzlich zu trennen, also aus einer Bank zwei Banken zu machen (das gäbe auch weniger Interessenkonflikte). Die Investmentbanken mit ihren risikoreicheren Geschäften würden dann nicht mehr mit Steuergeldern gerettet werden müssen, da sie als nicht systemrelevant eingestuft würden.

* Werbelink



Mittwoch, 21. September 2011

Aktienfonds - nicht mehr durchschaubar

aktienfonds-vgwortSeit 2008 habe ich ein paar Anteile an einem Ökologie-Aktienfonds in meinem Depot. Zumindest dachte ich, dass es ein Themen-Aktienfonds (Branchenfonds) ist. Ich muss zugeben, dass ich ihn mir damals vor allem nach dem Namen ("Ökologie weltweit"), der Fungibilität (regelmäßig an mehreren Börsen gehandelt), wegen positiver Bewertungen und der Stärke, die ich in seinem Chart sah, gekauft habe. Den Verkaufsprospekt (über 100 Seiten), den Vereinfachten Prospekt (knapp 150 Seiten) und den Jahresbericht (480 Seiten) habe ich nur überflogen.

Umso böser war das Erwachen, als ich im Zuge von ganz anderen Recherchen diesen Aktienfonds noch einmal unter die Lupe nahm. Im Fondsprofil des Ökologie-Fonds fiel mir jetzt erst der Satz auf: “... investiert zu mindestens zwei Drittel in ein diversifiziertes Portfolio aus Aktien und aktiengebundenen Instrumenten von Unternehmen, die umweltfreundliche Produkte ...”.


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Mit anderen Worten:
  • Zwei Drittel des Fondsvermögens wird in das Thema Ökologie gesteckt, ein Drittel kann theoretisch in ganz etwas anderes angelegt werden.
  • “Aktiengebundene Instrumente” ist vermutlich die Kurzform für "Finanzinstrumente, deren Preise von Aktienkursen abhängig sind". Also mit anderen Worten: Es geht um Derivate - spekulative Finanzinstrumente, die man als Investor eventuell gar nicht im Depot haben will bzw. wenn, dann nur zu einem selbst definierbaren Teil.
Nicht zu finden im Porträt war etwas über die Anlagestrategie, z. B.
  • Welche Ökologie-Maßstäbe bzw. Nachhaltigkeitsmaßstäbe bei Nachhaltigkeitsfonds angesetzt werden
    In-/Out-Kriterien: Wird beispielsweise ein Unternehmen, das Windräder und Atomkraftwerke baut, als ökologisch eingestuft?
  • Wie viel % des Fondsvermögens wird überhaupt in Aktien und wie viel in "aktiengebundene Instrumente" investiert?
  • Welche "aktiengebundenen Instrumente"?
  • Wie "aktiengebundene Instrumente" eingesetzt werden
    Zum Hedgen/Absichern des Währungsrisikos? Als Long-Short-Positionen wie bei manchen Hedgefonds - wobei man da auf schwache Marktteilnehmer short geht und auf die starken long und dadurch in guten und schlechten Börsenzeiten Gewinne macht?
Tatsächlich fand ich im letzten Jahresbericht der Fondsgesellschaft Hinweise, dass es bei den Derivaten in meinem Aktienfonds anscheinend um Devisengeschäfte, Devisenterminkontrakte, Finanzterminkontrakte (Futures?) ging.

Ich habe danach noch andere Aktienfonds/Investmentfonds unter die Lupe genommen und musste bei manchen Ähnliches feststellen. Ich kam ins Grübeln.

Aktienfonds - kann man sie noch guten Gewissens empfehlen?

Da ich über Geld-Blogs und Themen-Webseiten meine Kenntnisse und Erfahrungen mit Geldanlage und Börse weitergebe, muss ich mir zu den verschiedenen Geldanlagemöglichkeiten eine Meinung bilden. Aktienfonds habe ich immer gerne auch Anfängern als "Korb von Aktien" für ihr Depot empfohlen. Aber wie viel Aktien sind überhaupt noch in einem Aktienfonds? Beziehungsweise: Müsste es nicht einen Mindestprozentsatz geben, damit man so ein Konstrukt überhaupt "Aktienfonds" nennen darf?

Inzwischen bin ich fast an dem Punkt, dass ich Aktienfonds völlig von meiner Empfehlungsliste streichen möchte.

Ich kritisiere nicht grundsätzlich den Einsatz von Derivaten oder Long-Short-Positionen. Sie sind schließlich auch nützlich, um Risiken (z. B. das Währungsrisiko) abzusichern. Ich will nur, dass man als Privatanleger schnell und einfach erkennen kann, was man kauft. Und das ist derzeit bei Aktienfonds/Investmentfonds oft nicht möglich.

Traditionell war ein Aktienfonds ein Fondsvermögen, das in Aktien nach einer bestimmten Vorgabe (Anlagestrategie etc.) investiert wurde.
Mit OGAW/UCITS (-> Wikipedia) wurde der Einsatz von Derivaten in Investmentfonds zugelassen/erweitert. Die EU-Richtlinien sollen dabei für mehr Transparenz sorgen. Aber nach meinem Eindruck gibt es zwar einen Haufen Dokumente (Verkaufsprospekt, Wesentliche Informationen für den Anleger - Kurz- und Langfassung, Rechenschaftsberichte - Hunderte von Seiten) zu lesen, aber die meiner Meinung nach wichtigen Dinge findet man darin oft nicht oder unverständlich.

Ich erwarte von einer Fondsgesellschaft und einem Fondsmanager nicht nur, dass sie gesetzliche Vorschriften einhalten, gute Unternehmen rauspicken und gute Strategien anwenden, sondern auch, dass sie Transparenz wichtig nehmen und dass sie sich als Stellvertreter und Bevollmächtigte der Investoren sehen (und diese und deren Interessen auch auf den Hauptversammlungen der Unternehmen vertreten und nicht ihre eigenen). Und Transparenz bedeutet nicht, möglichst umfangreiche Dokumente zu produzieren, sondern auf den ersten Blick verständlich zu machen, um was es geht.

Aktienfonds/Investmentfonds - Transparenz gefordert

Mir ist bewusst, dass Fondsmanager unter großem Konkurrenzdruck stehen, nicht zuletzt wegen der einfachen Vergleichbarkeit der Performance auf unzähligen Internetplattformen, und dass sie mit dem Einsatz von Derivaten die Performance verbessern wollen. Aber wenn ich mein Gespartes investiere/anlege, dann möchte ich wissen, was damit passiert: In welche Unternehmen es fließt und nach welchen Anlagestrategien es eingesetzt wird!

Bei der Auswahl eines Investmentfonds/Aktienfonds, möchte ich schnell und einfach erkennen können
  • Nach welchen Gesichtspunkten die Aktien, in die investiert wird, ausgewählt werden,
    beispielsweise welche "Ökologie-Kriterien" und welche "Performance-Kriterien" zur Auswahl angesetzt werden.
  • In wie viel Prozent Aktien und in maximal wie viel Prozent Derivate das Fondsvermögen investiert wird. 
  • Welche Arten von Derivaten genutzt werden.
Diese Informationen sollten im Namen des Fonds (beispielsweise Klassifizierung nach Derivate-Anteil) oder spätestens im Fonds-Kurzporträt, das auf den Internetseiten der Fondsgesellschaft und der Börsen-Plattformen gezeigt wird, auftauchen - und nicht irgendwo in umfangreichen und unverständlichen Prospekten, die teilweise zig Teilfonds und unzählige unverständliche Verweise und Fussnoten enthalten. Schön, wenn die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungenaufsicht (-> BaFin) etwas damit anfangen kann - ich kann es in vielen Fällen nicht.

Siehe auch Aktienfonds, ETFs bei tinto.de.


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Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Ansichten zur Transparenz bei Aktienfonds mit mir über die Kommentarfunktion teilen.

Darüber hinaus würde mich interessieren, ob jemand weiß, wie die Auswirkungen für die Aktiengesellschaften sind, wenn Fondsvermögen nicht mehr direkt in Aktien, sondern zu einem Teil über Derivate-Kanäle (mit Barausgleich statt Lieferung?) beziehungsweise über eine Anlagen-/Swaps-Kombination investiert werden.

Sonntag, 11. September 2011

Alternative Investments - Begriffsaufklärung

Alternative Investments haben nichts mit Nachhaltigkeit zu tun.
Banken verstehen darunter Hedgefonds und Private Equitiy
Wer Geld gespart hat, möchte es in der Regel anlegen und dafür eine Rendite erhalten oder zumindest eine Verzinsung, die wenigstens die Inflation ausgleicht - sonst würde das Ersparte ja immer weniger wert werden. Also sucht man nach Geldanlage- bzw. Investitions-
möglichkeiten. Bei dieser Suche taucht seit ein paar Jahren der Begriff "Alternative Investments" auf.

Alternative Investments - von wegen "alternativ"

Investments ist Englisch für Investitionen, Anlagen, Kapitalanlagen. Was "alternativ" ist - da scheiden sich offenbar die Geister. Während man als umweltbewusster Anleger oder ethischer Anleger denkt, bei "Alternativen Investments" handelt es sich um
Grüne-Geldanlage-, Nachhaltige-Geldanlage- oder Ethische-Geldanlage-Möglichkeiten, wird der Ausdruck "Alternative Investments" von Geldanlageprodukte-Anbietern für Geldanlagemöglichkeiten genutzt, die über die traditionellen Geldanlagen (Aktien, verzinsliche Wertpapiere o. ä.) hinausgehen. Alternative Investments sind nämlich nach deren Verständnis:

- Hedgefonds ("Körbe von Derivaten bzw. Hebelprodukten")
- Private Equity (privates Beteiligungskapital)
- Rohstoffe

Und die sollen durch die Vereinsarbeit des Bundesverbands Alternative Investments e. V. (BAI) besser an den Mann bzw. die Frau gebracht werden.

Alternative Investments - für die wenigsten das passende Anlageprodukt

Als Privatanleger sollte man sich zuerst fragen, ob man Investor oder Spekulant sein möchte und sich dann seine Geldanlage-Strategie basteln, die zum eigenen Vermögen und der eigenen Weltanschauung passt.

Wer sich von seiner Bank oder einem anderen Finanzberater beraten lässt, sollte sich immer auch die Provisionen offenlegen lassen bzw. sich überlegen, was der, der ein bestimmtes Produkt empfiehlt, davon für einen Vorteil hat.

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Freitag, 9. September 2011

Was ist ein Hedgefonds?

Hedgefonds-vgwort
Was ist ein Hedgefonds? Können auch
Privatanleger Hedgefonds kaufen?

Hedgefonds: Definition in einem Satz

Ein Hedgefonds ist ein Investmentfonds, der Hebel-Instrumente nutzt; Hedgefonds sind chancen-, aber auch sehr risikoreich.


Hedgefonds - Erläuterungen

Was bedeutet "Hedgen"?

Hedgen kommt aus dem Englischen - "to hedge" heißt im Zusammenhang mit der Börse "ein Deckungsgeschäft abschließen", "decken", "absichern".

Hedgegeschäfte/Sicherungsgeschäfte

Für das Hedgen/Absichern werden Instrumente genutzt oder geschaffen, die eine starke Hebelwirkung haben: Derivate ("Wetten" auf Veränderungen eines Basiswertes), Leerverkäufe, Einbindung von Fremdkapital. Auf diese Weise kann mit dem Einsatz eines geringen Anlagebetrages in ein Absicherungsgeschäft/Hedgegeschäft ein großes Hauptgeschäft abgesichert werden. Läuft das Hauptgeschäft gut, dann ist das bisschen Geld aus dem Hedgegeschäft zum Fenster hinausgeworfen. Läuft das Hauptgeschäft jedoch anders, dann gleicht das Hedgegeschäft dies aus. Im Prinzip funktioniert das ähnlich wie bei einer Versicherung: Man sichert mit dem Versicherungsbeitrag (dem Hedgeschäft) ein Risiko ab, aber möchte deshalb trotzdem nicht, dass der Schadensfall eintritt.

Risiken, gegen die gehedged wird, sind beispielsweise
  • Währungsrisiko
    ungünstige Wechselkursänderungen - wichtig für exportierende Firmen
  • Nachteilige Preisentwicklungen
    beispielsweise ungünstige Entwicklung der Rohstoffpreise oder der Börsenkurse
  • Zinsrisiko
    ungünstige Zinsentwicklung
Instrumente, die zum Hedgen verwendet werden, sind beispielsweise
  • Standardisierte Derivate
    Das sind vorwiegend an der Terminbörse gehandelte Termingeschäfte wie Futures (Leerverkäufe) und Optionen.
  • Nichtstandardisierte Derivate
    Dazu gehören Swaps, Forward Rate Agreement, Futures, Optionen etc., die OTC (over the counter) gehandelt werden. Sie unterliegen dadurch auch nicht der Börsenaufsicht.  

Was ist ein Hedgefonds?

Hedgefonds (hedge funds) nutzen die oben aufgeführten hochspekulativen Instrumente (und auch Fremdfinanzierung als Hebel) nicht zur Absicherung anderer Geschäfte, sondern als Anlageprodukte mit dem Ziel der Gewinnmaximierung. Wie immer bedeutet "hohe Chance" auch "hohes Risiko" und Hedgefonds haben das Potenzial zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Sie gehören zu den Alternativen Investments.

Hedgefonds im Ucits-III-Mantel ("Hedgefonds light")

Für Privatanleger gibt es regulierte Hedgefonds. Das sind Hedgefonds im Ucits-III-Mantel ("Hedgefonds im Investmentfondsmantel"). Sie sind nach europäischem Recht (Ucits-III-Regeln) reguliert, d. h. sie sind zulassungspflichtig und werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert. Für sie gibt es Informationsvorschriften (Verkaufsprospekte, die bestimmten Anforderungen entsprechen müssen) und es gibt Vorschriften, die das Risiko für die Anleger überschaubarer halten sollen.

Hedgefonds-Dachfonds

Ein Dachfonds ist ein Fonds, der in Fonds investiert. Hedgefonds-Dachfonds für Privatanleger investieren in mehrere Hedgefonds light.

Hedgefonds - Risiko - Anlegertyp

Hedgefonds sind keine endlos sprudelnden Geldquellen, wie manche glauben, sondern wie überall erkauft man sich Chancen mit Risiken. Viele Hedgefonds sind in der Finanzkrise 2008 pleitegegangen (Quelle: handelsblatt.com). Und selbst in guten Jahren ist die Rendite, die man mit Hedgefonds-Strategien erzielt, nicht unbedingt besser als die von Aktien-Investments: Der Ucits-Hedgefunds-Index lag 2010 mit 2,5 % Wertzuwachs weit unter dem des Aktienindex MSCI Welt von 8,3 % (Quelle: wiwo.de).

Als Anleger sollte man sich zudem fragen, ob man eher Investor oder Spekulant sein möchte bzw. sich eine individuelle Anlagestrategie überlegen.

Übrigens bezeichnete Warren Buffett Finanzderivate als "Massenvernichtungswaffen". Er ist eben ein Investor und kein Spekulant.

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